Wird durch das Bebauungskonzept die wertvolle naturnahe Bachaue mit ihrem Ökosystem (Tiere/Pflanzen) zerstört?

Nein, im Gegenteil: Erst durch diese geplante Renaturierung und Aufwertung der Gewässerstrukturen findet ein Anstoß zur Bildung einer naturnahen Bachaue statt.

Der Hennigbach in seiner jetzigen Ausprägung stammt aus den 1930 Jahren. Der Bachlauf wurde damals begradigt und an die jetzige steile Geländekante an der Lippertstraße verschoben. Innerhalb des Bachbettes wurden mehrere Abstürze (Hindernisse) geschaffen und die Ufer großflächig verbaut und versiegelt. Diese begradigten, steilen Ufer weisen keinerlei naturnahe Sicherungen auf und sind an mehreren Stellen mit standortfremden Gehölzen bewachsen. (z.B. Fichten). Aufgrund dieser Tatsachen kann man in diesem Bachabschnitt von einem „Gewässer mit minderer Qualität“ sprechen.

Im Rahmen des Bebauungskonzepts soll der Hennigbach ab der Brücke an der Heilmaierstraße bis zum Beginn der Kleingartenanlage auf ca. 280 m Länge renaturiert und als naturnaher Bachlauf ausgebaut werden. Dies wird einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz, zur Biotopverbesserung und Erhöhung der biologischen Vielfalt leisten.

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Ohne Mitwirkung des Grundstückseigentümers wäre diese Maßnahme nicht möglich und die Renaturierung des Hennigbachs inklusive der Verbesserung der Hochwassersituation würde an der Heilmaierstraße enden.

 

Geht durch die Bebauung eine wertvolle, naturbelassene Grünfläche verloren?

Das Areal stellt in keinster Weise eine schützenswerte Grünfläche oder ein natürliches Biotop dar: Ein großer Teil der Konzeptfläche befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Tennisplätze welche in den 1970 Jahren als Sandplätze gebaut wurden. Ein Teil der damals im Erdreich verbauten Baustoffe stellt heute eine Altlast dar, die entsorgt werden sollte. Die Tennisflächen sind mittlerweile fast vollständig von aufkommenden Pflanzen überwuchert. Das Grundstück verkommt auch mehr und mehr zu einer Müllkippe. Von Gartenabfällen und alten verrosteten Fahrädern, über alte Gasflaschen, bis Autoreifen liegt überall Müll herum welcher dort widerrechtlich entsorgt wird. Das ehemalige Tennisheim ist nur noch als abgebrannte Ruine vorhanden.

Der beschriebene Zustand soll im Rahmen der Maßnahme bereinigt werden. Darüber hinaus sieht das Bebauungskonzept die Anlage einer 13.000m² großen öffentlich zugänglichen, hochwertigen Grünfläche vor.

 

 

Das Areal und Teile der angrenzenden bestehenden Bebauung liegen derzeit zu einem Teil in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Durch die Renaturierung des Hennigbachs wird der Bachraum deutlich erweitert und es vergrößert sich somit das Volumen, das dem Bach bei Hochwasser zur Verfügung steht, was das Ansteigen des Wasserpegels verringert.

Dies ermöglicht, dass das Überschwemmungsgebiet durch das Landratsamt Ebersberg entsprechend neu festgesetzt werden kann, sodass sich das Überschwemmungsgebiet zukünftig auf den Bachraum beschränkt. Das Areal selbst und die Nachbargrundstücke an der Lippertstrasse befinden sich nach dieser Neufestsetzung außerhalb dieser hochwassergefährdeten Bereiche. Der Hochwasserschutz für umliegende Gebäude verschlechtert sich also in keinster Weise, sondern wird sogar wesentlich verbessert!

Die Umgestaltung der Retentionsbereiche, sowie die Renaturierung des Hennigbaches erfolgen in enger und intensiver Abstimmung mit dem Landratsamt (LRA) Ebersberg Abteilung Wasserrecht und den Fachleuten des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Rosenheim. Entsprechende Anträge sind zu stellen und werden von den Fachbehörden mit der gebotenen Sorgfalt bewertet und geprüft, auch unter Berücksichtigung der gestiegenen Extremwetterwahrscheinlichkeiten.

Die geplanten vorgelagerten Hochwasserschutzmaßnahmen der Gemeinde am Einbergfeld und am Gigginger Bach werden hierbei nicht berücksichtigt und verbessern bei Realisierung den Hochwasserschutz zusätzlich!

Als Eigentümer der Gebäude liegt es in meinem eigenen Interesse, dass hier auch im Extremfall alles und jeder bestmöglich geschützt ist. Die Interessen von Eigentümern, Planern und Behörden sind hier deckungsgleich. Keiner will und wird akzeptieren, dass bei Extremwetterereignissen unkalkulierbare Risiken für Mensch und Bausubstanz entstehen.

 

Kann Niederschlagswasser bei Starkregen durch die geplante Bebauung nicht mehr versickern und übersteigt die Kapazitäten der Kanalisation?

Im gesamten Ortsgebiet versickert das Regenwasser aufgrund der undurchlässigen Lehmböden kaum. Wie auf jeder anderen Wiesen- oder Ackerfläche kommt es deshalb auf dem Grundstück nach Starkregen zur Bildung von Pfützen.

Für die geplante neue Bebauung wurde bereits in diesem frühen Planungsstadium ein konkretes Konzept zur Abführung, bzw. Nutzung des anfallenden Regenwassers erstellt.

Eine erste Regenrückhaltung erfolgt bereits auf den begrünten Dächern sowie der intensiv begrünten Tiefgarage. Danach wird das Niederschlagwasser wird über Rinnen zu Geländemulden im Vorfeld des Bachs geführt und erst dann gedrosselt in den Bach geleitet. Es gelangt kein Wasser in den Kanal.

Alle Wege, Parkplätze, einschließlich der Straße werden wasserdurchlässig ausgeführt. Die Straße entwässert in einen vertieften seitlichen Grünstreifen (Baumgraben/Rigole). Ein eventueller Überlauf wird im Norden des Grundstücks zu einer Retentionsmulde geführt und von dort gedrosselt in den Bach geleitet. Es gelangt kein Wasser in den Kanal.

Ein derartig ausgebildetes und abgestuftes System zur Ableitung und Nutzung von Regenwasser auch bei Extremwetterereignissen, ist in der aktuellen Situation (Straßen und Gebäude) nicht vorhanden. Das komplette Wasser gelangt aktuell in den gemeindlichen Kanal, bzw. fließt oberflächlich über fremde Grundstücke zum Bach.

Das Konzept für das neue Quartier setzt neue Maßstäbe im Bereich Regenwassermanagement im gesamten Ort und verbessert zudem die Situation für die Regenwasserableitung aus der Umgebung.

 

Wird der Verkehr aufgrund der neuen Mitbürger/Anwohner zu eine Verkehrsüberlastung im Bereich Am Fischergries, Heilmaierstraße und Textorstraße?

Zur Bewertung der Auswirkungen des neuen Quartiers auf den Verkehr in den o.g. Straßen wurde bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben. Eine erste Stellungnahme des Gutachters sieht trotz sehr vorsichtiger Ansätze aber derzeit keine Problempunkte.

Im Zuge des Bebauungsplan-Verfahrens wird aber ein detailliertes Verkehrsgutachten inklusive Verkehrszählung unter Berücksichtigung des Schleichverkehrs zum Bahnhof erfolgen.

Der Bewohnerverkehr wird unterirdisch über die Tiefgarage (Einfahrt bei Gebäude 12) geführt und nicht über den Hauserweg. Entlang des Hauserwegs sind lediglich Besucherstellplätze geplant. Der Hauserweg selbst wird verkehrsberuhigt ausgebaut und endet in einem Wendehammer. Es ist keine Verlängerung des Hauserwegs bis zur Erdinger Straße geplant. Somit wird hier kein Durchgangs- oder Schleichverkehr entstehen.

 

Muss die Feuerwehr oder Rettungsfahrzeuge im Brandfall über den Pfarrer-Hochmaier-Ring anfahren?

Dies ist gar nicht möglich, da zwischen Hauser Weg und Pfarrer-Hochmaier-Ring nur eine schmale Verbindung für Fußgänger besteht. Zum anderen werden sämtliche Feuerwehrzufahrten und Rettungswege selbstverständlich über das Gelände selbst sichergestellt. Der Hauser Weg wird so ausgebaut und verbreitert, dass dies problemlos möglich ist. Der Hauserweg bleibt aber ein verkehrsberuhigter Bereich.

 

Ziehen durch das neue Quartier Tausende neue Menschen nach Markt Schwaben?

Nach derzeitigem Stand sollen ca. 130 neue Wohneinheiten in verschiedenen Wohngrößen
und Wohnungstypen errichtet werden. Anhand von statistischen Erhebungen ist im Mittel mit
2 Personen je Wohnung zu rechnen. Somit ergibt sich, dass im neuen Quartier am Hennigbach ca. 260 Personen (ohne Seniorenzentrum) leben werden. Da nicht alle Wohnungen zeitgleich bezugsfertig sein werden führt dies sicherlich nicht zur Überforderung der infrastrukturellen Einrichtungen des Ortes.

 

Ziehen im preisgedämpften Wohnraum vermehrt Flüchtlinge ein?

Die preisgedämpften Wohnungen sind für Menschen gedacht, die sich für die Gemeinde verdient gemacht haben oder die in Berufsfeldern arbeiten, die dringend gebraucht werden, die sich aber aufgrund des niedrigen Gehalts am freien Markt schwer tun Wohnraum zu finden (Pflegekräfte, Personal von Kindergärten etc.). Die Vergabe und die genauen Kriterien obliegen der Gemeinde. Es sind aber keine Sozialwohnungen im engeren Sinne.

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist nicht vorgesehen.

 

Entstehen am Hauser Weg „Hochhäuser“ ähnlich der Wohnbebauung an der Von-Kobell-Straße oder am Dr.-Hartlaub-Ring?

Im Bereich der Wohnbebauung sind Gebäude mit maximal 3 Geschossen geplant. Die maximale Höhe entspricht den Firsthöhen der angrenzenden bestehenden Bebauung und fügt sich somit problemlos in die vorhandene Siedlungsstruktur ein.
Die Doppel- und Reihenhäuser im Norden haben ein Erdgeschoss, sowie ein weiteres Geschoss mit begrüntem Flachdach. Die restlichen Gebäude der Wohnbebauung haben ein Erdgeschoss, sowie zwei weitere Geschosse und ebenfalls ein begrüntes Flachdach.
Das Seniorenzentrum im Süden hat ein Erdgeschoss und drei weitere Geschosse.
Aus dem Gemeinderat heraus wurde mehrheitlich beschlossen zu untersuchen, ob die Gebäude 3, 5, 7 und 9 mit einem zusätzlichen Geschoss gegenüber der bisherigen Planungsüberlegungen geplant werden können.
Zur besseren Vorstellung: Die Hochhäuser an der Von-Kobell-Straße haben 9 Geschosse, die Häuser am Dr.-Hartlaub-Ring 6 Geschosse.

 

Geht den Einwohnern von Markt Schwaben durch das Projekt die „Hundewiese“ zum Spazierengehen verlorengehen?

Es handelt sich aktuell nicht um eine „Hundewiese“, sondern um ein nicht-öffentliches Privatgrundstück ohne Wegeverbindungen. Erst durch die Abtretung des renaturierten Baches und der entsprechenden Grundstücke an die Gemeinde entsteht eine Grünfläche, die der Öffentlichkeit dann tatsächlich zur Verfügung steht und von ihr genutzt werden soll.

Damit entstehen erstmals richtige Spazierwege am Bach entlang für Hundebesitzer und Spaziergänger mit Parkbänken zum Verweilen. Der Bach wird durch die geplanten direkten Bachzugänge mit Sitzstufen und Aufenthaltsbereichen erst zugänglich für die Hunde und ihre Besitzer. Somit wird das Areal viel attraktiver für Hundebesitzer aber auch generell für Spaziergänger.

 

 

 

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